Diatomeen

Glas Installation
Kulturzentrum bei den Minoriten, Graz (2019)

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Installation
Diatomeen Sand, Glas, C-print

für die Installation Diatomeen (Bacillariophyta) wurde erstmals Diatomeen Sand zu Glaskörpern geschmolzen. Gegenüber herkömmlicher industrieller Glaserzeugung aus geologischem Quarzsand bei rund 1500°C, ist Diatomeen Sand biologischen Ursprungs (Kieselalgen) und wurde bei ca. 4000°C im Lichtbogen geschmolzen.

Diatomeenerden sind Jahrmillionen alte Ablagerungen von Skeletten von in den Ozean vorkommenden Kieselalgen, dem Hauptbestandteil des Phyto-Planktons der Meere. In den erdgeschichtlichen Meeren des Tertiärs (Miozän) und Quartärs waren Kieselalgen in großen Mengen vertreten und trugen wesentlich zur Schaffung des habitablen Klimas und Ökosystems auf der Erde bei. Ablagerungen verkieselter Zellwände der Kleinstlebewesen bilden heute Meter hohe Schichten von Diatomeenerden, die an wenigen Orten der Erde wie zum Beispiel Nevada / USA oder in der Region um Maissau / Österreich abgebaut werden.

Markus Jeschaunig interessiert es, dieses unaufbereitete und pure Material in nur einem Produktionsschritt durch Hitzeeinwirkung einer Metamorphose zu unterziehen, und damit auf die differenzierte Praxis menschlicher Rohstoffverarbeitung und Produktionsketten zu referenzieren.


Ausstellung: PHANTASTISCHES WISSEN, innerlich durchleuchtet

Institution:
Preis für zeitgenössische Kunst Diozöse Graz Seckau 2019
Kulturzentrum bei den Minoriten, Graz

Nominated artists:
studio asynchrome
Max Frey
Anita Fuchs
Markus Jeschaunig
Ulrike Königshofer *
Alfred Lenz
Wendelin Pressl

KuratorInnen:
Astrid Kury, Katrin Bucher-Trantow, Roman Grabner


Mit freundlicher Unterstützung von:
Heraeus Quarzglas GmbH & Co. KG / Heraeus Conamic
apj Gmbh
EP Minerals LLC
Universität Graz – Institut für Erdwissenschaften

Fotos (c) Jeschaunig