Arc de Triomphe

Altbrot Installation (2012)
Lendwirbel Festival Graz (AT)

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Arc de Triomphe – Vom Abfall einer Zivilisation
Installation aus Altbrot, Metall, Holz, Beton,  4.75 x 1.50 x 5.00 m
Mariahilferplatz, Graz, Austria (2012)

Brot ist in unserer Kultur ein Symbol für die Sicherung der Grundexistenz. Die industrialisierte Welt konsumiert mehr als sie braucht und weniger als sie kauft. Die Konsumgesellschaft lebt nach der Vorstellung, dass Ressourcen unendlich verfügbar sind. Allein in Österreich, einem Land mit rund 8 Millionen Einwohnern, landen jährlich 170.000 Tonnen geniessbare Lebensmittel, davon 70.000 Tonnen Brot im Müll. für die Produktion, den Transport und die Entsorgung von Waren und Lebensmitteln sind  grosse Mengen an Ressourcen notwendig. Die Vergeudung dieser wirft Fragen zu unserem Konsumverhalten auf. Allein die Menge der in Europa weggeworfenen Lebensmittel könnte die Hungernden dieser Welt zweimal sättigen. Es bedarf eines neuen Gleichgewichts zwischen Ökonomie und Ökologie.
Das Projekt „Arc de Triomphe“, das im Rahmen der „street gallery “ Lendwirbel Festival 2012“ in Graz (AT) realisiert wurde, soll Rechenschaft für ein globales kapitalistisches System ablegen, das den Zenit unendlichen Wachstums überschritten hat. Der „Arc de Triomphe“ bringt eine Dimension der Schattenseiten unseres Verhaltens ans Tageslicht “ Müll.
Triumphbögen sind Zeichen des Sieges und Denkmäler glorreicher Epochen. Der Konsumgesellschaft einen Triumphbogen zu widmen, heißt, das zu huldigen, was sie ist: eine Ãœberflussgesellschaft auf Kosten unserer Umwelt und zu Lasten anderer, die Tag für Tag den Triumph der Industriegesellschaft über sich ergehen lassen müssen. Wollen wir unseren gegenwärtigen Umgang mit der Umwelt fortsetzen und die Symbiose von Lebewesen und Ökosystem aufs Spiel setzen? Können wir festgefahrene Verhaltensstrukturen verändern und neue Verknüpfungen herstellen? Der Schlüssel sind wir selbst. Nur wenn wir uns ändern, können wir etwas am System ändern.
Die 4.75 m hohe, 1.50 m breite und 5.00 m lange Form des „Arc de Triomphe“ besteht aus einer 20.19 m³ fassenden Konstruktion aus Metallgitter (Eisenmatten) und einer Unterkonstruktion aus Holz und Beton, um die Standsicherheit zu gewährleisten. Die Füllmenge von 8.65 m³ “ ca. 2.5 Tonnen “ Altbrot wurde über einen Zeitraum von 5 Wochen in Kleinmengen den Entsorgungswegen von Bäckereien und Supermärkten oder Mülltonnen entnommen. Dabei wurde kein karitativer oder bestehender Wiederverwendungsweg gestört. Zur Eröffnung wurde eine Diskussionsrunde mit VertreterInnen der lokalen Bäckerbetrieben, Abfallinstitutionen, karitativen Einrichtungen und Gastronomie veranstaltet. Am Ende wurde das Altbrot einer Biogasanlage übergeben und in Elektrizität transformiert.

Das Projekt wurde kürzlich mit dem „Umweltpreis der Stadt Graz“ ausgezeichnet.


 

Diskussionsveranstaltung

WOHIN MIT DEM BROT?

mit:
Martin Auer (Geschäftsführer der Grazer Traditionsbäckerei)
Dagmar Grage (Gründerin ARGE Müllvermeidung)
Werner Reiser (Cooks of Grind)
Heidi Anderhuber (Leiterin Grazer Vinzimarkt)
Ruth Masser (Abfallberaterin Stadt Graz “ Umweltamt)

Moderation: Markus Jeschaunig & Wolfgang Oeggl

für das „laibliche“ Wohl ist gesorgt.


Konzept & Realisation: Markus Jeschaunig & Wolfgang Oeggl

Lendwirbel 2012 / street gallery

Ausstellung: 04. - 13. May 2012, Mariahilferplatz Graz (AT)

Link: www.lendwirbel.at www.oixplorer.blogspot.com


Fotografie: LUPI SPUMA, Astrid Rampula, Jakob Isselstein, Nikola Milatovic

Auszeichnung: "Umweltpreis der Stadt Graz 2012"